Der Hof

Früher

… irgendwann verlieren sich Rückblicke in die Geschichte im weiten Dunst in der Vergangenheit …so auch beim Blick auf die Historie des Hofes. Seit …. Aber gibt es Aufzeichnungen oder wenigstens Notizen als Hinweise auf die Eigentümer des Hofes und seiner Bewirtschaftung. Seit Jahrhunderten lebten und arbeiteten Landwirte auf dem Hof, wie vorzeiten üblich in einer Mischwirtschaft von Ackerbau und Viehzucht. Wenngleich immer mehr aus dieser vielseitigen Nutzung und Lebensmittelproduktion sich stetig eine Konzentrierung auf Schwerpunkte vollzog. Immer mehr entwickelte sich aus weitgehender Selbstversorgung bzw. regionaler dörflicher Vermarktung ein Trend zu landesweiter, internationaler und schließlich globaler Wirtschaftskreise. Es war selten zum Vorteil der Bauern, zwangsläufig folgten sie dem Zug der Zeit, den „Gesetzen des Marktes“, die sie zunehmend abhängig machte von anderen Gestaltungsmächten: Saat- und Düngemittelkonzernen, der chemischen Industrie, den Banken und dem  Handel.

 

Die so geschätzte Unabhängigkeit und Selbständigkeit des Bauern verlor sich in ein Gestrüpp von Abhängigkeiten, nicht zuletzt ihren eigenen Berufsvertretern gegenüber, dem Deutschen Bauernverband, dem Landvolk, die zunehmen eigene Interessen verfolgten und denen nur wenige kleine „alternative“ Bauernverbände wie beispielweise die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft gegenüberstanden. Der immer größer werdende ökonomische Druck, das Mantra der billigen Lebensmittel bescherte den Bauern zunächst schlaflose Nächte, später sahen sie sich oft der Notwendigkeit gegenüber, ihren Betrieb aufzugeben.

 

Auch unser Hof erlebte – aus einer Gemengelage ökonomischer Probleme aufgrund von eklatanter Veränderung wie auch aus persönlichen Fragen nach Gesundheit und fehlender Hofnachfolge – schließlich 1995 das Ende der landwirtschaftlichen Produktion.   

 

Jetzt

Im Sommer 1995 zogen neue Bewohner auf den Hof …wundersame Wege hatten sie dorthin geführt, eine kleine Gemeinschaft von theater- und kulturbewegten Menschen, die aus dem städtischen Leben nach Jahrzehnten dortigen Tuns den Wunsch nach ländlichem Leben gefolgt waren, auch „weil wir es unserem Hund versprochen hatten“ oder weil eine betagte Mutter dort in Gemeinschaft ihren Lebensabend verbringen sollte … so sagt die Überlieferung …

 

Der „Kerngemeinschaft“ folgten in den Jahren viele weitere Menschen, die kürzer oder länger blieben, einige auf der Suche nach Orientierung, andere eben mit „Lust aus Land“. Alle Aufmerksamkeit galt in diesen ersten Jahren, den Hof, die Nachbarschaft und das Dorf kennenzulernen und selbst Heimat zu finden sowie eine Menge von Erhaltungs- und Restaurierungsmaßnahmen zu vollziehen, die Grundsubstanz von Haus und Hof zu erhalten.

 

Der Hof offenbarte sich als eine kleine Kostbarkeit, das nach dem vorherigen Verkauf großer Ackerflächen verbliebene Anwesen von 6,9 ha …- Schnell wurde deutlich, dass es zu den Aufgaben der neuen Bewohner gehören würde, diesen Platz freizuhalten von Spritzmitteln, mit Sorgfalt zu erhalten als eine wertvolles ökologisches Fleckchen inmitten einer hochintensiven Bewirtschaftung der Flächen und dem zunehmenden Bau von Schweine- und Rinderställen.

 

Dem Einleben auf dem Hof folgten Wunsch und Ideen nach neuen Nutzungsmöglichkeiten. Aus anfänglichen Hoffesten, Treffen von vielerlei Interessengruppen aus Dorf und Städten und kulturellen Angeboten entstand 2001 der Verein Land & Kunst e.V. Fortan war dieser gemeinnützige und gemeinwohlorientierte Verein der rechtliche Träger für Veranstaltungen, kulturellen Angeboten, Seminare auf dem Hof – und selbst verpflichtet zum Gedeih und Erhalt des Hofes dienlich zu sein.

 

Zukünftig

20 Jahre besteht der Verein im Jahre 2021 … entwickelt wurden den vielfältigen Angeboten in diesen Jahren zahlreiche Konzepte ländlicher Kulturarbeit, die bundesweite Aufmerksamkeit und internationales Interesse fanden – ermöglichst auch durch öffentliche Unterstützungen. Immer jedoch bewegt sich diese Förderung kultureller Arbeit im überschaubaren Bereich, finanziell immer „an der Kante“ …und folglich ist es nicht einfach, den Wunsch der derzeitigen Bewohnner*innen nach Nachfolger*innen zu erfüllen, Menschen die Lust und Möglichkeit haben, den Hof weiter zu erhalten, nachhaltig zu arbeiten – und ausgestattet mit Utopien für ein gutes Leben.

 

Gleichwie sich die Zukunft gestaltet, versichern die derzeitigen Eigentümer, den Hof auch weiterhin zu erhalten und zu gegebener Zeit zu übergeben in einen Gemeinwohl-orientiertem Sinn.

Das Haupthaus
Der Wald 2016 mit noch gesunden Buchen