Arbeitslose und Schauspieler gründen in Syke bundesweit erstes "Tafeltheater"

epd

Evangelischer Pressedienst Niedersachsen-Bremen 25.06.2010

 

 

Arbeitslose und Schauspieler gründen in Syke bundesweit erstes "Tafeltheater"

Syke/Kr. Diepholz (epd). Unter dem Motto "Futter für die Seele" haben Arbeitslose und Schauspieler in Syke bei Bremen das bundesweit erste "Tafeltheater" gegründet. Rund 20 Kunden und ehrenamtliche Helfer der örtlichen Lebensmitteltafel träfen sich jede Woche zum Theaterspielen im evangelischen Gemeindehaus Bruchhausen-Vilsen, sagte Projektleiter Peter Henze am Freitag. Die Syker "Tafel" gehört zu den bundesweit mehr als 860 Initiativen dieser Art, die regelmäßig etwa eine Million bedürftige Menschen mit Lebensmitteln versorgen.

Das Gemeindehaus ist Proberaum und eine von drei Ausgabestellen der Tafel. Einige kleinere Aufführungen habe es dort bereits gegeben, eine große sei für den Herbst geplant, sagte Henze. Die Darsteller sollten durch die Schauspielerei, Kommunikationsspiele und Trainings an Sicherheit und Selbstbewusstsein gewinnen: "Sie sollen merken, dass sie wertgeschätzt und als Menschen anerkannt werden, dass sie nicht in erster Linie als Arbeitslose gesehen werden."

Das Tafeltheater ist Henze zufolge als eines von bundesweit zehn Projekten für den jährlich ausgeschriebenen und mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Innovationspreis des Fonds Soziokultur nominiert. Langsam habe er vor allem durch persönliche Kontakte das Vertrauen der Menschen gewinnen müssen, berichtete der Mitbegründer und langjährige Leiter der Theaterwerkstatt Hannover. Mittlerweile hätten sie Teilnehmer aus allen Altersgruppen. Sogar Kinder machten mit.

Die Geschichten, die sie spielten, handelten häufig von ihrer eigenen Situation, von Arbeitslosigkeit, finanzieller Not und häuslichen Problemen. "Ich versuche, aus all den Lebensläufen, die mir die Menschen erzählen, Theaterstücke zu machen", erläuterte der Schauspieler und Theaterpädagoge. Diese Stücke hätten aber immer auch viele lustige Szenen.

Der örtliche Verein "Land und Kunst", der soziokulturelle Projekte fördere, habe die Trägerschaft für das zunächst bis Anfang 2011 begrenzte Projekt übernommen. Gefördert werde es unter anderem vom niedersächsischen Kulturministerium und der Hanns-Lilje-Stiftung sowie dem Fonds Soziokultur.

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Veröffentlichung

Fr, 25. Juni 2010

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